Feldtag in Stadelhofen

Ansaaten von verschiedenen Zwischenfrüchten, einfache Möglichkeiten der Bodenuntersuchung, die Erläuterung eines Bodenprofils und Maschinenvorführungen zeigten beim Feldtag 2025 auf, wie man seinen Boden kennenlernt und ihn - dieses wichtigste Gut der Landwirtschaft - pflegt.

„Wenn Sie Ihren Boden verbessern wollen, dann sind Sie hier heute richtig“, begrüßte Bernhard Schwab, Bereichsleiter Landwirtschaft am AELF, die etwa 60 Teilnehmer. Die Zwischenfruchtmischungen waren eine Augenweide, doch ihr wahrer Nutzen ist unterirdisch. „Zwischenfrüchte sind ihre zweite Ernte, sie sind das Futter für die Bodentiere“, unterstrich Schwab ihre Bedeutung für einen vitalen Boden.

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Zwischenfrüchte füttern die Regenwürmer
Zwischenfrüchte stehen zwischen den eigentlichen Ertragskulturen auf dem Acker. Ihre Wurzeln lockern das Bodengefüge, das Pflanzenmaterial selbst bleibt auf dem Acker und ist Futter für die Regenwürmer. Und diese sind die Baumeister des unterirdischen Kapillarsystems, das Regenwasser in die tiefen Bodenschichten leitet. Wasser, das in den zunehmend trockenen Sommermonaten entscheidend für die Feldfrüchte ist. Johannes Lieb, Wasser- und Wildlebensraumberater am AELF stellte die verschiedenen Aussaatverfahren sowie die 11 Zwischenfruchtmischungen vor.

Eine Fläche war mit einer Drohne kurz vor der Ernte der Vorfrucht angesät worden und das Ergebnis überzeugte. Der Einsatz solcher Drohnen ist derzeit noch selten. Hemmnisse sind vor allem die Verfügbarkeit von Lohnunternehmern, Witterungsbedingungen (Wind, Regen) und der unsichere Feldaufgang, falls kein Regen fällt. Dennoch bietet die Drohne im Hinblick auf eine boden-schonende Aussaat Vorteile, wie die Einsparung von Diesel und Arbeitszeit

Bodenkoffer wurde vorgestellt
Wie mit einfachen Mitteln jeder in Eigenregie den Zustand seines Bodens beurteilen kann, wurde mithilfe des sogenannten Bodenkoffers vorgestellt. Dieser enthält verschiedene Hilfsmittel, die einen ersten und schnellen Eindruck vom Ackerboden ermöglichen. Landwirte und Auszubildende können diesen Koffer am AELF ausleihen. An 10 Stationen kann der eigene Boden auf physikalische, chemische und biologische Faktoren untersucht werden, um die jeweiligen Bedürfnisse des Bodens zu erkennen. Thomas Holschuh vom AELF demonstrierte praktisch, wie das Befahren mit schweren Maschinen die Fähigkeit des Bodens zur Wasseraufnahme beeinträchtigt.

Ein Vergleich zweier Versickerungsringe – einer auf einer Fahrspur im Feld, der andere daneben – zeigte eindrucksvoll, dass ein verdichteter Boden bei einem simulierten Starkregen kaum Wasser aufnehmen kann. Dadurch geht wichtiges Regenwasser verloren, es wird Boden mitgerissen und generell sind Bodenorganismen sowie Pflanzen im dichten Boden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Wasser versorgt. „Überfahrten, wo immer möglich vermeiden und Radlasten verringern“, gab Holschuh den Landwirten mit auf den Weg.

Die Eiszeit findet sich noch heute im Boden
Diese Ratschläge wurden untermauert durch das freigestellte Bodenprofil, das Dieter Knakowski, Bodenexperte der bodenkundlichen Gesellschaft erläuterte. Ausgangsgestein in dieser Fläche Muschelkalk, auf dem in der Eiszeit Löß angeweht wurde. Den Boden klassifizierte er als Parabraunerde, ein ursprünglich basischer Boden, in dem durch Auswaschung vom Kalk der obersten Bodenschicht die Tonmineralien nach unten verlagert werden. Kalken ist daher zwingend, um die Fruchtbarkeit des Bodens dauerhaft zu erhalten, so der Experte und er bescheinigte Peter Kraft: „Ich sehe am Boden, Sie machen das richtig!“

Die oberflächennahe Tonschicht bedingt, dass der Acker sehr empfindlich auf Bodendruck reagiert. „Minimale Bodenbearbeitung ist ein Schlüssel zum Erfolg“ so der Experte. Auch in dieser Hinsicht agiert Kraft vorbildlich. Er wirtschaftet schon seit Jahrzehnten pfluglos und praktiziert Mulchsaat. Im Vorfeld hatte Knakowski die sogenannte nutzbare Feldkapazität bestimmt, die Aufschluss über den Wasservorrat im Boden gibt. „Das Ergebnis war spitze“, so das Fazit des Bodenexperten. Der Standort gehört damit zu den besten Ackerböden der Gemarkung. Kein Wunder, dass Peter Kraft strahlte. Er ist ein bekennender Fan von Zwischenfrüchten, im gesamten Jahresverlauf liegt kein Boden bei ihm blank. Der Feldtag unterstrich eindrucksvoll, dass er hier den richtigen Weg eingeschlagen hat.

„Denken Sie immer daran, der Boden ist eine Generationenaufgabe“, motivierte Knakowski die Landwirte das Gesehene in den eigenen Betrieb mitzunehmen.

Praktische Vorführungen von drei Maschinen zur Direktsaat, das heißt die Aussaat ohne vorige Bodenbearbeitung in die Zwischenfrucht, beendeten die Veranstaltung.

„Denken Sie immer daran, der Boden ist eine Generationenaufgabe“, so Bodenexperte Dieter Knakowski.