Bildungszentrum Wald und Gesellschaft
Neun Gemeinden haben sich als Standort beworben

Karte vom Landkreis Aschaffenburg mit Kennzeichnung der Gemeinden, die sich für das Bildungszentrum beworben haben (Genaue Beschreibung in Bildunterschrift).Zoombild vorhanden

Vermessungsdaten: © Bayerische Vermessungsverwaltung, Stand 3.12.2025

Im Juli dieses Jahres gab Forstministerin Michaela Kaniber in Lohr den offiziellen Startschuss für zwei Bildungsprojekte rund um den Wald, die in der Verantwortung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt (AELF) liegen.

So soll im Landkreis Aschaffenburg die Bildungseinrichtung „Wald und Gesellschaft“ entstehen. Ein Seminarhaus vorrangig für Lehrkräfte, denen hier Wissen zum Ökosystem Wald, zu seiner Bewirtschaftung und zu den Herausforderungen des Klimawandels vermittelt wird. Bis zum 1. Dezember konnten Kommunen geeignete Gebäude oder auch Bauflächen melden.

„Uns wurden neun Gebäude und drei Baugrundstücke gemeldet“, so Sebastian Spatz, der zuständige Abteilungsleiter am AELF. „Wir werden diese nun nach den vorgegebenen Kriterien prüfen und eine Rangliste erstellen.“ Erste Ergebnisse hierzu wird es voraussichtlich im Frühjahr 2026 geben.

Pädagogisches Konzept für den Lehrpfad

Kind in hohlem Baumstumpf
Auch bei dem zweiten Projekt, dem interaktiven Lehr- und Erlebnispfad, angesiedelt in der Nähe des ehemaligen Ausflugslokals Bischborner Hof, ist die Planung vorangeschritten. Waldpädagogen aus Bayern, Oliver Kaiser vom Naturpark Spessart und Forstfachleute vom AELF haben in einem Workshop die thematischen Schwerpunkte des Lehrpfades festgelegt. Ziel ist es, die Bedeutung des Waldes aus unterschiedlichen Blickwinkeln kennenzulernen. „Wir möchten zeigen, welchen Einfluss der Klimawandel auf unsere heimischen Wälder hat und wie der Wald wiederum das Klima vor Ort beeinflusst“, fasst Spatz die wichtigste Intention zusammen. So sollen die Besucherinnen und Besucher klimastabile Baumarten kennenlernen, den Einfluss des Klimas auf das Baumwachstum heute und früher verstehen und sich mit dem Thema CO2-Fußabdruck befassen. Das alles spielerisch und interaktiv und mitten in der Natur. Mit dem angegliederten Walderlebnisspielplatz verspricht der Lehrpfad ein beliebtes Ausflugsziel für Familien zu werden. Nun muss in München geklärt werden, aus welchem Finanztopf die Mittel für dieses Projekt bereitgestellt werden. Die Verantwortlichen hoffen, dass diese Entscheidung in den nächsten Wochen getroffen und die Planung zusammen mit dem Staatlichen Bauamt Aschaffenburg weiter konkretisiert werden kann.

„Der Spessart ist das größte zusammenhängende Gebiet aus Laubmischwäldern in Deutschland. Wo wenn nicht hier ist der richtige Ort für eine Bildungsstätte und einen Lehrpfad“, gibt sich Sebastian Spatz zuversichtlich, dass trotz Haushaltskürzungen im Freistaat beide Projekte wie geplant realisiert werden können.