Workshop Fermentieren begeisterte Teilnehmende
Wenn der Gemüsekorb überquillt

Mehrere Obst- und Gemüsesorten

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Etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen hierzulande jährlich im Müll. Mehr als die Hälfte davon, etwa 6,5 Millionen Tonnen, fällt in privaten Haushalten an. Ob bei der Essensplanung, beim Einkaufen, oder beim Lagern – überall bieten sich Möglichkeiten dieser Verschwendung von wertvollen Ressourcen zu begegnen. Eine effektive Vorratshaltung ist eine der Möglichkeiten, Lebensmittel vor dem Verderben zu schützen.

War der Ernteerfolg im Garten größer als der Hunger der Familie oder die Großpackung Möhren günstig aber doch zu viel, dann ist das Fermentieren eine einfache Möglichkeit frisches Gemüse haltbar zu machen. Welches Gemüse sich hierfür eignet und was es hier zu beachten gilt, das erfuhren die Teilnehmer des Workshops.

Auch beim Fermentieren gilt: Gewusst wie!

Auch wenn Fermentieren, das Haltbarmachen durch Salz, bzw. durch die Säure, die auf diesem Weg entsteht, eine unkomplizierte Lösung für die Vorratshaltung ist - einige Regeln gilt es doch zu beachten. Die Referentin für Hauswirtschaft, Carmen Wenzel erklärte, angefangen von der Hygiene bis zum richtigen Salz, was es zu beachten gilt. Eine Teilnehmerin, die bereits Erfahrungen gesammelt hatte, erfuhr so, warum es bei ihr „total schiefgegangen“ war: Sie hatte jodiertes Speisesalz verwendet, wovon die Hauswirtschafts-Referentin abriet. Nur natürliches Salz ohne Zusatzstoffe sei für das Fermentieren geeignet.
Nach der theoretischen Einführung ging es tatkräftig ans Werk. Rot- und Weißkraut, Möhre und Rote Beete wurden geschnitten und je nach Gemüse mit Salz geknetet oder mit Salzlake übergossen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, erfuhren, was es braucht, um beim Fermentieren den natürlichen Gärungsprozess von Lebensmitteln in Gang zu setzen.
Das Schöne ist, dass das fermentierte Gemüse nicht nur lange haltbar ist, sondern auch gesund. Die probiotischen Mikroorganismen, die während des Fermentationsprozesses entstehen, unterstützen eine gesunde Darmflora und stärken das Immunsystem. So freuten sich die Mitwirkenden, dass sie alle den Heimweg mit einem Stück Gesundheit im Gärglas antreten konnten.

Vorratshaltung spart Zeit und senkt Kosten

Der Workshop hat uns gezeigt, dass das Thema Vorratshaltung auf großes Interesse stößt. Besonders die Idee, Lebensmittel nicht nur sinnvoll zu verwerten, sondern gleichzeitig schnelle Mahlzeiten zubereiten zu können, stieß auf Anklang. Neben dem Fermentieren ist auch das Einkochen eine gute Lösung, um Gemüse auf Vorrat im Haus zu haben. Die Referentin hatte auch für diese klassische Methode neue Ideen. So bietet es sich beim Einkochen an, schmackhafte und bereits vorgewürzte Gemüsekombinationen zuzubereiten, um so eine schnelle Mahlzeit auf den Tisch bringen zu können.
"Eine gute Vorratshaltung kann Lebensmittel retten und noch dazu die Haushaltskosten senken", so das Fazit von Carmen Wenzel.